-
Lukas Ruge authoredLukas Ruge authored
layout: liftoff
title: Liftoff at Nobreakspace
header: Kurz innehalten
progressbar: 30
permalink: /nobreakspace/liftoff/part4/
backlink: /nobreakspace/liftoff/part3/
forwardlinks:
- Hier geht es zum nächsten Teil;/nobreakspace/liftoff/part5/
forwardtitle: Zurück zur Praxis.
forwardtexts:
- Nach diesem theoretischen Diskurs soll es praktisch weitergehen
image: "https://chaotikum.org/assets/liftoff2.jpg"
Nach dem ersten projekt ist ein guter Moment kurz anzuhalten. »Spaß am Gerät« ist wichtig, aber genauso wichtig ist es sich darüber Gedanken zu machen, dass Techniknutzung niemals Wertfrei ist.
//TODO Hier folgt das obligatorische Kapitel zu Hacker*innen-Ethik usw...
Was ist überhaupt Hacken?
Das ist die große Frage! Für viele Menschen ein Wort, dass sie mit negativen Taten, sogar mit Verbrechen, verbinden. Wir meinen etwas ganz anderes: Wir meinen »schöpferisch, kritisch mit technologie Unterwegs sein« (Fank Rieger), wir meinen Neugierde, wir meinen Medienkompetenzförderung und digitale Bildung. Hacken heißt, die zunehmend digitale und multimediale Welt verstehen, kompetent im Umgang mit ihr zu werden, an ihr Spaß, sogar Gefallen zu finden, ihre Gefahren zu kennen und diesen begegnen können. Hacken heißt, sich befähigt zu fühlen, spielerisch mit den Möglichkeiten der sich verändernden Welt umzugehen zu können.
Das sind Ziele, die auch viele andere Gruppen, von der IHK über Volkshochschulen oder auch Schulunterricht in Fächern wie Informatik verfolgen, was ist an Hacken also anders?
Wau Holland soll sinngemäß gesagt haben: Besser als einen Computer aufzumachen ist es, die Gesellschaft aufzumachen. Beim Hacking geht es darum, auch bei der Auseinandersetzung mit Technologie den Blick für das Größere, für die Gesellschaft, nicht zu verlieren. Hacken heißt für uns auch immer mistraue Autoritäten, bleibe kritisch, versuche Machtstrukturen in deinem Handeln aufzubrechen und suche einen solidarischen Konsens. Sei es die Abhängigkeit von großen Konzernen oder die unkritische Denkweise hinter Start-Up Kultur oder Bitcoin-, NFT, oder KI-Hype: Hacken heißt, sich dem Hype zu verweigern und an einer Utopie zu arbeiten, welche die oft dahinterstehenden kapitalistischen Machtverhältnisse auflöst. Eine Utopie, die offenen Daten und freies Wissen nutzt und produziert. Und all das immer unter Berücksichtigung sozialer, ethischer und auch klimatischer Aspekte.
Hacker*in sein, heißt für uns, in einer Welt die sich zunehmend beschleunigt, in welcher Entscheidungen automatisiert werden, Menschen die Kontrolle über ihre Daten verlieren und Macht zentral bei weniger Menschen und Firmen gebündelt wird, den Zustand nicht hinzunehmen und mit Bildung, Solidarität, Aktivismus und Kunst dem entgegen zu wirken. Hacker*in sein heißt, die Welt besser verstehen zu wollen, um sie zum Besseren ändern zu können. Wir reden davon, grunddemokratische, menschliche, soziale Werte in in eine zunehmend technologisierte Welt zu retten.
Das sind alles sehr große Themen, aber Projekte können natürlich auch klein sein. Nicht jede Idee muss gleich alle Probleme angehen. Was ist Hacking also genau? Frag zwei Hacker*innen, erhalte drei unterschiedliche Antworten. Vermutlich tust du es schon. Insofern: Happy Hacking.
Das Chaos
Wenn man von »dem Chaos« spricht, dann meint irgendwie alles, was in und um den CCC, die regionalen Chaostreffs und sogenannte Erfahrungsaustauschkreise (Erfa-Kreise), sozusagen die Vertretung des Clubs auf regionaler Ebene, passiert. Das Chaos ist auch mit einer Geisteshaltung verbunden, wie bereits in diesem kapitel deutlich gemacht wurde. Was genau dazu gehört oder eben nicht? Das kann niemand so genau sagen.
Das Chaotikum ist ein solcher Erfa und ist, mit seinem Hackspace, dem Nobreakspace, und seinen Veranstalltungen wie den Nights of open Knowledge, ziemlich sicher im Chaos zu verordnen. Was aber nicht heißt, dass sich alle Menschen, die du im Nobreakspace triffst, dem Chaos zuordnen würden.
Die großen Chaos-Events
Das Chaos trifft jedes Jahr auf zahlreichen Veranstaltungen aufeinander. Einige sind riesig, wie der Jährliche Congress, der zwischen den jahren stattfindet. Andere sind kleiner, manchmal nur einige dutzend Personen. Zu vermitteln, oder gar zu Zeigen, wie Chaos-Events sind, ist nicht immer ganz einfach. Auf vioelen gelten strenge Regeln, was das Fotografieren angeht. Aber es gibt natürlich denoch ganz tolle Fotos, z.B. auf flickr.
Filmtip: All Creatures Welcome
»All Creatures Welcome« ist ein Film von Sandra Trostel von 2018, welcher auf dem Congress und dem Camp des CCC gedreht wurde. Er vermittelt in 87 minuten ein gutes Bild von der Atmosphäre auf diesen Events. Du kannst ihn auf media.ccc.de ansehen.
{% include liftoff_mission.html missionid='25400dd3-aa0e-41d5-9855-e80fdd0c9a03' %}